Marlies Wegner als Hospizleiterin verabschiedet
Zum 30. Juni wird unsere Hospizleiterin Marlies Wegner nach genau 14 Jahren an der Spitze des Hospiz-Teams in den Ruhestand treten. Nachfolgerin wird Inga Janßen, sie ist bereits seit 2016 im Hospiz als stellvertretende Hospizleiterin tätig. Mit einer kleinen Feierstunde, die von der Musikgruppe Gospel Movement stimmungsvoll begleitet wurde, wurde Marlies Wegner im Celler Kreistagssaal im Beisein von Weggefährten der ersten Stunde, Mitarbeitern und Freunden des Hospizes offiziell verabschiedet.
Hospiz als Lebensaufgabe
Hospizlerin mit Haut und Haar: dieses Bild von Marlies Wegner zeichnete Celles stellvertretender Landrat Thomas Adasch in seinem Grußwort ebenso wie Ulrich Domdey, Vorsitzender des Landesstützpunkts Hospizarbeit und Palliativversorgung Niedersachsen. Sie habe nicht nur als erste Leiterin des 2005 eröffneten Celler Hospiz-Hauses viel bewegt. Schon im Celler Netz, das sich seit den frühen 1990er Jahren um die Bedürfnisse Sterbender und ihrer Familien in Celle und Umgebung kümmerte, habe sie sich tatkräftig engagiert. So sei ihr vielfältiger Einsatz in der Hospiz- und Palliativarbeit 2017 zurecht mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland gewürdigt worden.
Ulrich Domdey, der mit Marlies Wegner über viele Jahre in verschiedenen Hospiz-Gremien auf Landes- und Bundesebene zusammengearbeitet hat, stellte ebenfalls das persönliche Engagement Marlies Wegners heraus, von dem oft selbst Feierabend und Urlaub nicht ausgespart geblieben seien. Dabei habe sie ihre Überzeugungen stets mit großer Klarheit und Standfestigkeit vertreten und immer authentisch mit der Arbeit gelebt: „Kaum jemand bringt so glaubhaft rüber, dass Hospizarbeit nichts anderes ist, als Leben in seiner Fülle zu erfahren mit allen Höhen und Tiefen“, so Domdey, der zum Abschied gleich einen ganzen Korb passender Geschenke übergab, von der Marmelade aus selbstgepflückten Johannisbeeren bis zum Länderkennzeichen „NÖ“ fürs Auto in Anspielung auf ihre Standfestigkeit.
Hospizliche Haltung
Aufklären und für den Hospizgedanken werben: auch ihre Verabschiedung wurde von Marlies Wegner dazu genutzt, deutlich zu machen, um was es geht: „um hospizliche Haltung, die, nachdem sie endgültig im gesellschaftlichen Diskurs angekommen ist, nicht nur die Kultur des Umgangs mit sterbenden Menschen verändern kann: sie hat vielmehr das Potential, die Gesellschaft generell menschlicher zu machen“, erklärte unsere scheidende Hospizleiterin.
Hospiz im Dialog
Im Dialog mit Inga Janßen machte sie bildhaft am Modell eines Mobiles mit Beispielen aus 14 Jahren Hospiz-Praxis deutlich, was hospizliche Haltung konkret bedeutet: vom Versprechen, niemanden allein zu lassen über die stete Achtung der Selbstbestimmung bis hin zur unbedingten Menschenfreundlichkeit und Zugewandtheit.
Neben ihrem Dank an alle, mit denen sie in den zurückliegenden 14 Jahren verlässlich und vertrauensvoll zusammenarbeiten durfte, richtete Marlies Wegner einen besonderen Dank an Clothilde Vette und Professor Hans-Ulrich Pixberg, die maßgeblichen Anteil an der Entstehung des Hospiz-Hauses gehabt hatten.
Weiterhin in Stiftung aktiv
Auch nach ihrem Ausscheiden als Hospizleiterin wird sich Marlies Wegner als ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung Hospiz-Haus Celle weiter vor Ort engagieren. So soll die Trauerarbeit für Kinder und Jugendliche zügig ein Zuhause bekommen. Ein weiteres wichtiges Projekt ist die Vorsorge-Planung für die letzte Lebensphase.