Kochen im Hospiz – ein Zwischenfazit
„Essen ist doch ein Highlight“, findet Heike Blum, „auch wenn am Ende des Lebens der Appetit begrenzt ist.“ Deshalb ist sie dankbar für die Aufgabe, der sie sich seit Oktober 2024 komplett widmen kann: unsere Gäste kulinarisch zu versorgen. Fünf Monate nachdem wir auch das Kochen im Hospizhaus in unsere eigenen Hände genommen haben, sind wir überzeugt, dass dies der richtige Schritt war. Heike Blum schwingt im Küchenbereich das Zepter: Frühstück, Mittag und Abendessen sowie ein Kuchen für zwischendurch – unsere Gäste lieben ihre abwechslungsreichen und leckeren Gerichte. Auch auf spezielle Vorlieben kann unsere Küchenfee eingehen. „Heute gibt es zum Beispiel Leberkäse“, erzählt sie, „nur ein Gast bekommt Schnitzel, weil er das lieber mag.“
Sie freut sich über die Abwechslung bei ihrer Arbeit und probiert gern neue Rezepte aus – besonders wenn die Ideen dazu von einem Gast kommen: Kartoffelpuffer aus der Auflaufform mit Rauchenden sei so etwas gewesen, ein Rezept aus Ost-Westfalen, sagt Heike Blum, „Das kannte ich so nicht, es schmeckte aber.“ Unserer Hospiz-Köchin macht es große Freude, aus leckeren Zutaten etwas zu zaubern: „Kochen ist einfach mein Ding.“ Schon als Kind hat sie aus dem, was da war, etwas gekocht oder gebacken. „Mein Bruder war tapfer“, erinnert sie sich lächelnd, „er hat alles gegessen.“
Dass wir jetzt selbst kochen, hat einige Vorteile. Wir können spontan darauf reagieren, wenn Gäste nicht im Hause sind und die Mahlzeiten entsprechend anpassen. Dadurch ist es möglich, nachhaltiger zu wirtschaften. Besonders wertvoll ist für uns aber etwas ganz anderes: „Wenn ich bei der Essensausgabe höre, dass es schmeckt, denke ich: `Tagesziel erreicht´.“ Menschen am Ende ihres Lebens einen Wunsch erfüllen zu können – das macht nicht nur Heike Blum dankbar und gibt ihr Schwung.