Hospiz Celle stationär

Das Celler Hospizhaus fühlt sich der Tradition der mittelalterlichen Hospize verbunden. Es möchte Herberge für Menschen sein, die sich auf dem letzten Abschnitt ihrer Lebensreise befinden. Vor diesem Hintergrund nehmen wir schwerkranke Menschen bei uns als Gäste auf. Ihre Wünsche und Bedürfnisse sind für uns handlungsleitend.

Mit umfassender pflegerischer Fachlichkeit und hohem palliativ-medizinischen Wissen versorgen wir

  • Menschen mit einer unheilbaren, fortschreitenden Krankheit,
  • Menschen mit einer begrenzten  Lebenserwartung,
  • Menschen mit einer hohen Symptomlast, deren Versorgung aufgrund der Komplexität in kaum einer anderen Einrichtung oder Versorgung möglich ist,
  • Menschen, die mit einer Aufnahme im Hospizhaus einverstanden sind.

Virtueller Rundgang

auf einem virtuellen Rundgang durch das Hospizhaus können Sie sich einen ersten Eindruck verschaffen.

Ein Haus mit familiärem Charakter

Das stationäre Hospiz verfügt über zehn ebenerdige Einzelzimmer mit eigener Terrasse zu einem schönen Garten. Ein großzügiger Esstisch im Wohnbereich und ein Wintergarten mit gemütlichen Sitzgelegenheiten lädt zum Beisammensein ein. Auch ein Familienbereich für Angehörige ist vorhanden. Parkplätze vor der Haustür sind ebenso vorhanden wie eine Bushaltestelle ganz in der Nähe.

Unser stationäres Hospiz verfügt über zehn Einzelzimmer mit hindernisfreiem Duschbad. Eines der Zimmer ist zum Familienbereich ausgebaut worden. Jedes Zimmer ist barrierefrei zugänglich und verfügt über eine eigene Terrasse.  Fernseher und WLAN ist obligatorisch. Die Betten sind elektrisch höhenverstellbar und mit besonderen Spezialmatratzen ausgerüstet. Zusätzlich können die Zimmer mit persönlichen Dingen ausgestattet werden.

Der Familienbereich ist ca. 65 qm groß und befindet sich, wie alle anderen Zimmer, ebenfalls im Erdgeschoss. Der Bereich umfasst ein Zimmer für den erkrankten Hospizgast mit Bad und einem Wohnraum für die Familie. Beiden vorgelagert ist ein Gemeinschaftsbereich mit einer kleinen Teeküche und einer Essecke. Sowohl vom Zimmer des Hospizgastes, als auch vom Familienzimmer aus besteht ein Zugang zum Garten. Bei der Möblierung des Familienzimmers wurde viel Wert auf Flexibilität und eine wohnliche Atmosphäre gelegt. Das große Doppel-Klappbett und das ausklappbare Sofa bieten Schlafmöglichkeiten für bis zu vier Personen. Das Angebot des Familienhospizbereiches richtet sich an Familien, deren erkrankte Mutter oder Vater nur noch eine begrenzte Lebenszeit haben. Dieser Bereich ist außerdem für erkrankte junge Menschen eingerichtet worden, deren Lebenspläne sich nicht mehr erfüllen werden und die von ihren Familien und Freunden begleitet werden. Mit dem Familienhospizbereich können wir schwer erkrankten Menschen und ihren Familien Rückzugsmöglichkeiten bieten, die in dieser schwierigen Lebenssituation ein Stück weit Familienleben zulassen.

Ein zentral gelegener großer Esstisch in der Wohndiele und ein lichtdurchfluteter Wintergarten mit vorgelagerter Terrasse laden zur Begegnung und gemeinsamen Mahlzeiten ein, kleinere Sitzecken und ein helles großes Wohnzimmer bieten kleineren Gruppen Raum für Gespräche und gemeinsame Aktivitäten. Der Raum der Stille schließlich schafft Möglichkeit zur inneren Einkehr. Er wird auch für kleine Andachten im Familienkreis genutzt. Die Küche mit separatem Kühlschrank für unsere  Hospizgäste und das Dienstzimmer der Pflegekräfte liegen ebenfalls im Wohnbereich. Auf Wunsch ist die Übernachtung von Zu- und Angehörigen möglich. Wir können Beistellbetten in die Zimmer stellen oder, je nach Verfügbarkeit, stehen Zimmer im 1. Obergeschoss zur Verfügung.

Das Hospiz liegt an einer ruhigen Wohnstraße umgeben von Einfamilienhäusern. In fußläufiger Nähe befindet sich ein Supermarkt. Besucher unseres Hauses, die mit dem PKW anreisen bitten wir, den Parkplatz des Supermarktes zu nutzen. Unter Anfahrt können Sie die Lage des Hauses in der Karte oder auf dem Satellitenbild sehen. Die Linie 13 der CeBus verbindet das Hospizhaus mit dem Bahnhofsvorplatz und dem Schlossplatz. Die Haltestelle „Im Röthel“ ist ca. 300 m vom Hospiz entfernt.

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Palliative Care

Palliative (schützend, umhüllend) Care (Sorge, Pflege, Anteilnahme) – ein ganzheitlicher Versorgungsansatz, der den Leitgedanken würdigt, dass die Menschen im Hospiz, auch im Angesicht schwerer Krankheit, selbstbestimmte Wesen sind und ihr Leben nach ihren persönlichen Vorstellungen gestalten. Dafür stehen wir.

Die Pflege basiert grundsätzlich auf den Wünschen des Hospizgastes und berücksichtigt neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.

Die Pflegekräfte sorgen in enger Zusammenarbeit mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten für exzellente Symptomkontrolle der körperlichen Beschwerden. Wir berücksichtigen neue Erkenntnisse der Sozial- und Pflegewissenschaft sowie unser Erfahrungswissen.

Gemeinsam mit der bzw. dem Erkrankten und den Zugehörigen wird der individuelle Bedarf an gewünschter körpernaher Unterstützung und medizinischer Versorgung besprochen.

Im stationären Hospiz arbeiten ausschließlich Pflegefachkräfte. Sie verfügen über eine Weiterbildung in Palliativer Pflege und haben viel Erfahrung im Umgang mit Symptomen wie Atemnot oder Schmerzen, so dass 24 Stunden täglich eine optimale Betreuung gewährleistet ist.

Einige Pflegekräfte verfügen darüber hinaus über Zusatzqualifikationen und sind Pflegeexperten z.B. für Basale Stimulation oder den Umgang mit ätherischen Ölen, Wickeln und Auflagen. Gern unterstützen wir Sie auch mit diesen individuellen Pflegemethoden.

Jedem Hospizgast wird in den ersten Tagen im Hospiz eine Pflegekraft als feste Bezugspflegekraft zur Seite gestellt: die sogenannte Primäre Pflegekraft. Sie ist in besonderer Weise persönlicher Ansprechpartner.

Mit dem behandelnden Arzt wird die Primäre Pflegekraft weitere Therapien planen und umsetzen. Sie passt die Betreuung immer wieder dem aktuellen Gesundheitszustand an. Dabei legt sie besonderen Wert auf vorbeugende ärztliche Anordnungen, um auch in schwierigen Situationen wie etwa plötzlich aufkommenden Schmerzen sofort helfen zu können.

So sind  unsere Hospizgäste  auch bei akuten Veränderungen stets sicher betreut.

Unser Pflegemodell können Sie sich  hier als pdf herunterladen.

Die ärztliche Versorgung im Hospizhaus ist zuerst eine hausärztliche Versorgung.

Auf Wunsch und nach Absprache mit dem Hospizgast und der behandelnden Hausärztin  bzw. dem behandelnden Hausarzt stehen den Gästen im Hospizhaus die Palliativärztinnen Dr. Dorothea Catalyürek und Dr. Cathérine Hollerbach und die Palliativärzte Barbaros Catalyürek und Dr. Torsten Wieden zur Seite. Alle o.g. Ärztinnen und Ärzte verfügen neben ihren Facharztausbildungen, die über Onkologie, Allgemeinmedizin, Urologie bis hin zur Anästhesie und Schmerztherapie reichen, zugleich über eine palliativmedizinische Weiterbildung. Alle Palliativmedizinerinnen und Palliativmediziner üben die Tätigkeit im Hospizhaus zusätzlich zu ihren jeweiligen Praxistätigkeiten aus. Jederzeit ist einer der Palliativmedizinerinnen bzw. Palliativmediziner für die Mitarbeitenden im Hospizhaus ansprechbar und erreichbar. Es ist im Hospizhaus nicht ständig eine Ärztin oder ein Arzt zugegen. Die Ärztinnen und Ärzte stehen in einem kontinuierlichen Austausch untereinander und mit den weiteren Mitarbeitenden im Hospizhaus. Pflege und Medizin nutzt ein gemeinsames Dokumentationssystem, gemeinsame Übergaben und gemeinsame Fallbesprechungen. Es wird im Hospizhaus ein besonderer Wert auf vorbeugende ärztliche Anordnungen gelegt, um bei Bedarf, z.B. bei plötzlich aufkommenden Schmerzen, umgehend helfen zu können.

Eine Säule der hospizlichen Versorgung ist das Ehrenamt. Die ehrenamtlich Mitarbeitenden sind die „Profis fürs Normale“.  Die ehrenamtlich Mitarbeitenden haben den Kursus „Sterbende begleiten lernen“ besucht und sind auf die Tätigkeit im Hospizhaus vorbereitet. Sie unterstützen an verschiedenen Stellen im Haus. Zum Beispiel  in der Begleitung von Gästen: beim Einkauf, beim Spaziergang, im Gespräch. Oder als Unterstützung in der Hauswirtschaft, bei der Dekoration des Hauses, in der Verwaltung, im Spendenlädchen, bei Informationsveranstaltungen . . .  und . . .  und . . .  und . . .

Soziale Arbeit ist ein integraler Bestandteil der hospizlichen Arbeit. Sie orientiert sich an den Lebenswelten des Einzelnen und ihr Ziel ist es, die Eigenständigkeit und Würde unserer Gäste und ihrer Zugehörigen zu stärken. Das Aufgabenspektrum der sozialen Arbeit im Hospiz ist sehr vielfältig. Unter anderem bietet Frau Schindler, als Sozialarbeiterin im stationären Hospiz Celle,  personenzentrierte, empathische, ressourcenorientierte Gesprächsangebote zur emotionalen Entlastung und als psychosoziale Begleitung und Befähigung der Gäste zur Fragen der Identität und Würde an. Sie berät in sozialen und sozialrechtlichen Fragen und in Fragen der palliativen Versorgung.

Die Hospiz Celle gGmbH ist nicht konfessionell gebunden. Jeder Hospizgast ist mit seiner Weltanschauung und mit seiner Art zu glauben bei uns willkommen. Wir respektieren den Wunsch eines jeden Gastes auf die Ausübung seines Glaubens und seiner Weltanschauung, auch über den Tod hinaus.

Das Hospizhaus wird, meistens an Dienstagnachmittagen, von dem evangelischen Krankenhausseelsorger Pastor Achim Rodekohr besucht. Das Angebot von Pastor Rodekohr als Gesprächspartner richtet sich- in Anerkennung der religiösen und weltanschaulichen Einstellung des Gegenübers- an alle Gäste, Zu- und Angehörige und Mitarbeitende der Hospiz-Celle. Pastor kommt nur auf Wunsch zu den Gästen.

Text folgt in Kürze

Die hauswirtschaftliche Leitung in unserem Hospiz obliegt Frau Frewert. Sie und ihr Team sind für die Versorgung mit Lebensmitteln, für die Bestellung und Bereitstellung, bzw. für die Zubereitung der Mahlzeiten, für die Reinigung des Hauses, für die heimelige Atmosphäre, für den Kaffee zwischendurch und vieles mehr zuständig.

Frau Pape, unsere Hausmeisterin, kümmert sich um kleinere Reparaturen selbst und gibt größere in Auftrag. Ihr besonderes Augenmerk liegt auf dem Garten, den Blumen, der Bepflanzung vor dem Haus und drumherum.

Mit dem stationären Hospiz haben wir einen Rahmen zur Gestaltung einer Lebenswelt geschaffen, in der für alle Beteiligten Wohlbefinden und Zufriedenheit möglich werden. Das wird durch eine Umgebung ermöglicht, die geprägt ist von Anteilnahme, Fürsorge und Wertschätzung.

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Fragen & Antworten

Die Aufnahme ins Hospiz erfolgt jeweils nur auf Wunsch und im Einvernehmen mit dem Kranken selbst oder – wenn dieser sich nicht mehr äußern kann – mit seinen Angehörigen. Schließlich müssen auch die Zielsetzungen des Kranken und seiner Bezugspersonen mit denen des Hospizes übereinstimmen: So soll der Tod im Hospizhaus weder beschleunigt noch verzögert werden. Wir lehnen daher jegliche Form der aktiven Sterbehilfe ab, stattdessen wird auf eine umfassende Schmerztherapie und Symptomkontrolle geachtet.

Für die Aufnahme gibt es gesetzlich geregelte Vorgaben:

Voraussetzung für die Aufnahme ist das Vorliegen einer nicht heilbaren, fortschreitenden Erkrankung, die nach menschlichem Ermessen aller Voraussicht nach in absehbarer Zeit (Tage, Wochen bis wenige Monate) zum Tode führen wird, wobei eine angemessene Versorgung im häuslichen Bereich nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten als nicht mehr gesichert angesehen werden muss.

Die Hospizversorgung muss grundsätzlich von einer Ärztin bzw. einem Arzt verordnet und von der Krankenkasse genehmigt werden. In den meisten Fällen wird die Genehmigung alle vier Wochen erneut vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen überprüft. Bei einer Stabilisierung der Erkrankung und damit einhergehender Unabsehbarkeit der verbleibenden Lebenserwartung kann die Krankenkasse eine weitere Hospizversorgung ablehnen. In diesem Fall suchen wir mit Ihnen gemeinsam nach einer anderen Versorgungsmöglichkeit.

Manche unserer Gäste waren nur wenige Tage bei uns, andere wiederum lebten mehrere Monate in unserem Haus. Der genaue Verlauf der letzten Lebenszeit lässt sich genau so wenig vorherbestimmen wie alle anderen Lebensphasen. Wenn Sie unsicher sind, wann für Sie der richtige Zeitpunkt für eine Aufnahme ins Hospiz gekommen ist, sollten Sie darüber mit Ihrer Hausärztin bzw. Ihrem Hausarzt sprechen. Sie können auch Kontakt mit uns aufnehmen, wir beraten Sie gern.

Zugehörige sind im Hospiz stets willkommen! Die Begleitung durch die Zugehörigen ist hier nicht nur erlaubt sondern ausdrücklich erwünscht. Starre Besuchsregelungen gibt es nicht, so dass die Zugehörigen – das Einverständnis des Hospizgastes vorausgesetzt – auch unangemeldet jederzeit vorbei schauen können. Das gilt für Angehörige, Freunde und Nachbarn gleichermaßen, daher verwenden wir den Begriff  „Zugehörige“. Auf Wunsch können Zugehörige auch auf Zustellbetten im Krankenzimmer  übernachten oder das gut ausgestattete Angehörigenzimmer im Obergeschoss nutzen.

Die ärztliche Betreuung liegt in der Regel bei der Hausärztin bzw. beim Hausarzt. Mit vielen Hausärztinnen und Hausärzten arbeiten wir vertrauensvoll zusammen.

Wir werden im Hospizhaus von den Palliativärztinnen  Frau Dr. Catalyürek und Frau Dr. Hollerbach, sowie von den Palliativärzten Herrn Catalyürek und Herrn Dr. Wieden begleitet.

Auf Wunsch gibt es auch die Möglichkeit, dass die notwendigen Therapien in Zusammenarbeit mit der Hausärztin bzw. dem Hausarzt und unseren Palliativmedizinerinnen und Palliativmedizinern umgesetzt werden. In unserem Haus wird besonderer Wert auf vorbeugende ärztliche Anordnungen gelegt, um bei Bedarf, z.B. bei plötzlich aufkommenden Schmerzen, umgehend helfen zu können. Es ist jederzeit eine Palliativärztin oder ein Palliativarzt für uns erreichbar.

Das Hospiz möchte schwerkranken Menschen am Ende ihres Lebens ein Zuhause ermöglichen, an dem ein größtmögliches Maß an Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit zurückkehren soll. Individuellen Vorlieben soll dabei nach Möglichkeit Raum gegeben werden: Wer sein Leben lang gern länger geschlafen hat, muss auch im Hospiz nicht zum Frühaufsteher werden und wer zur Mittagszeit noch keinen rechten Appetit hat, kann sich die Mahlzeiten abends wärmen lassen. Gleiches gilt für das sehr unterschiedliche Bedürfnis nach Nähe und menschlicher Begegnung: Wer lange Zeit allein gelebt hat, zieht auch jetzt vielleicht die Ruhe und stille Abgeschiedenheit seines Zimmers den gemeinschaftlichen Mahlzeiten am großen Esstisch vor.

„Selbstbestimmung achten und im richtigen Moment fürsorglich sein“ einer unserer Leitgedanken.

Grundsätzlich verstehen wir das Hospizhaus als „rauchfreie Zone“. Dennoch müssen lieb gewonnene Gewohnheiten wie das Rauchen nicht ganz aufgegeben werden. Der Hospizgast kann gerne auf der an das Zimmer angrenzenden Terrasse rauchen. Im Zimmer darf nur geraucht werden, wenn der Hospizgast nicht mehr in der Lage ist, das Bett zu verlassen. Wir unterliegen hohen Anforderungen an den Brandschutz, daher bedarf es immer zunächst der Zustimmung der verantwortlichen Pflegekraft, wenn im Zimmer geraucht werden soll. Ist der Hospizgast so eingeschränkt, dass er die Gefahren des Rauchens nicht mehr einschätzen kann, ist das Rauchen nur im Beisein eines Angehörigen oder eines Hospizmitarbeiters zulässig.

Die Kosten für den Hospizaufenthalt werden bei gesetzlich Versicherten durch die Krankenkasse bezuschusst. Alle nicht gedeckten Kosten müssen vom Hospiz über Spenden finanziert werden. Damit ist der Aufenthalt für die Kranken selbst zuzahlungsfrei.

Bei privatversicherten Erkrankten muss die Kostenübernahme mit den Krankenkassen geklärt werden.

Selbstverständlich kann man jederzeit wieder in die häusliche Versorgung zurückkehren.

Sollten sich im Verlauf der Krankheit die körperlichen Einschränkungen und Symptome nochmals deutlich verbessen und die Lebenserwartung damit nicht mehr erkennbar auf eine sehr kurze Zeit beschränkt sein, werden wir gemeinsam mit Ihnen nach einer alternativen Versorgung suchen und Sie aus dem Hospiz entlassen.

Dabei schließt eine Entlassung aus dem Hospiz eine erneute Aufnahme bei Symptomverschlechterung nicht aus!

Grundsätzlich sind Haustiere bei uns willkommen! Ein Haustier ist auch immer ein Familienmitglied. Soweit es uns möglich ist, kann ein Haustier mit einziehen.

Vor dem Einzug muss geregelt sein, wer sich um das Tier kümmert, z.B. Gassi gehen, Katzentoilette säubern etc.

Weiterhin sollte geklärt sein, wo das Tier unterkommt, sollte ein Verbleiben bei uns im Haus nicht mehr möglich sein.

Der Familienbereich besteht aus zwei separaten Zimmern und einem gemeinschaftlichen Wohnbereich.

Das Angebot des Familienhospizbereiches richtet sich an Familien, deren erkrankte Mutter oder Vater nur noch eine begrenzte Lebenszeit haben. Dieser Bereich ist außerdem für erkrankte junge Menschen eingerichtet worden, deren Lebenspläne sich nicht mehr erfüllen werden und die von ihren Familien und Freunden begleitet werden. Mit dem Familienhospizbereich können wir schwer erkrankten Menschen und ihren Familien Rückzugsmöglichkeiten bieten, die in dieser schwierigen Lebenssituation ein Stück weit Familienleben zulassen.

Der Familienbereich steht auch zur Betreuung von sehr jungen Erkrankten wie Kindern und Jugendlichen zur Verfügung. Wir können in unserem Hospiz mit dem Familienbereich nicht alle Angebote der spezialisierten Einrichtungen anbieten, aber wir halten ein alternatives Angebot für sterbende Kinder und Jugendliche aus unserer Region bereit. Da Kinder und Jugendliche auch in Zeiten schwerer Krankheit und des nahen Sterbens ihre Familien und ihre Freunde in der Nähe brauchen, sind spezielle Kinder- und Jugendhospize aufgrund der oftmals weiten Entfernungen vielfach keine optimale Lösung.

Unter Palliative Care versteht man ein ganzheitliches Betreuungskonzept für Erkrankte, die sich im fortgeschrittenen Stadium einer unheilbaren Erkrankung befinden. In dieser Zeit ist eine symptom-orientierte und individuelle Pflege sowie die Auseinandersetzung mit dem nahen Sterben notwendig.

Erfahrungsberichte

Auch sehr junge Erwachsene haben wir schon in unserem stationären Hospiz begleitet. Mit Martin (Name geändert) haben wir 2016 aber zum ersten Mal ein Kind begleitet, das im Hospiz mit seinem eigenen nahen Sterben konfrontiert wurde. Martin wusste, wie es um ihn stand: „Du weißt genau, warum ich hier bin, weil ich sterben muss!“ brach es einen Morgen aus dem Fünfzehnjährigen heraus, als seine Mutter ihn aufmuntern wollte. Martin litt an einer lebensverkürzenden, erblich bedingten Krankheit, die man im Alter von vier Jahren bei ihm diagnostiziert hatte. Die erschütternde Prognose damals: eine Lebenserwartung von kaum mehr als 25 Jahren. Die Familie brauchte lange damit fertigzuwerden, dass ihr jüngstes Kind, kaum erwachsen, keine Lebensperspektive für die Zukunft haben würde.

Umso schwerer traf es sie, als ihr kurz vor den Sommerferien in der Medizinischen Hochschule Hannover mitgeteilt wurde, dass der Junge nur noch wenige Wochen zu leben habe. Martin, der im Landkreis zuhause war, wollte nicht ins ferne Kinderhospiz bei Bremen, er wollte unbedingt in der Nähe seiner Familie und Freunde bleiben. So entschied man sich für das Hospizhaus Celle. Seine Mutter blieb bei ihm und bezog eines der Angehörigenzimmer im Hospiz.

Die Begleitung eines so jungen Menschen war eine Herausforderung für das Hospizteam. Einige der Mitarbeiter hatten selbst Kinder in Martins Alter. Immer wieder wurde überlegt, wie man ihm eine Freude machen konnte. Wie man ein wenig Licht in seinen Alltag bringen konnte. Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen brachten dem tierlieben Jungen ihren Hund mit ans Krankenbett. Er bekam Besuch von seinem Lehrer und seinen Freunden, die für ein wenig Ablenkung sorgten. Doch Martin litt zunehmend unter Schmerzen und Atemnot, die sommerlichen Temperaturen setzten ihm dabei zusätzlich zu. Immer wieder kam es zu Krisen, die von den Ärzten und vom Pflegeteam aufgefangen werden mussten. Hier bewährte sich das gute Team des Hospiz-hauses: es bedurfte nicht vieler Worte, jeder wusste um die Notwendigkeiten, die die Situation erforderte. Die Wochen mit Martin waren von besonderer Achtsamkeit geprägt. Kurz nach den Sommerferien ist Martin im Hospizhaus gestorben. Er war nicht bei Facebook, man findet ihn auch sonst nicht im Netz. Aber er ist für immer fest verankert im kollektiven Gedächtnis unseres Hospizes.

Die Cellesche Zeitung veröffentliche am 24. Dezember 2012 einen Artikel über die letzten Tage von Moritz Dellemann im Hospizhaus Celle. Auf gleicher Seite finden Sie ein Interview mit Marlies Wegner, damals geschäftsführende Leiterin unseres Hauses. Lesen Sie hier die Originalartikel.

Die Diagnose „Krebs“ ist für jede Familie ein erschütterndes und einschneidendes Ereignis. Vor einigen Jahren, kurz vor Weihnachten, traf es uns, als bei meiner Mutter, Charlotte Dietmayer, Magenkrebs im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert wurde. Ein Operationsversuch scheiterte aufgrund der bereits ausgeprägten Metastasen. Es blieb nur eine palliative Chemotherapie, die am AKH-Celle ambulant durch Herrn Dr. Hollerbach sehr umsichtig durchgeführt wurde, mit der Hoffnung auf Stabilisierung des Krankheitsbildes oder, wenn ein Wunder geschieht, sogar auf Rückgang. Unter dieser Chemotherapie war es meiner Mutter möglich, noch über ein halbes Jahr weitgehend selbständig zu leben, wobei sie eine liebevolle Betreuung und Unterstützung durch Freunde, Nachbarn und Angehörige erfuhr.

Im folgenden Sommer verschlechterte sich der Gesundheitszustand meiner Mutter dann plötzlich bei einem ambulanten Chemotherapietermin dramatisch und die Chemotherapie musste abgesetzt werden. Intensivmedizin bewahrte sie damals vor dem sicheren Tod durch Nierenversagen. Meine Mutter lebte seit dem Tod meines Vaters im Jahr 1989 und somit auch während der Krankheit alleine in einem Einfamilienhaus in Celle. Unsere Familie ist weit verstreut über Deutschland – ich, als ihr einziger Sohn, lebe beispielsweise mit meiner Familie in Ulm – so dass eine jetzt notwendige kontinuierliche Betreuung durch die Familie nicht möglich war. Da sich eine direkte Rückkehr ins eigene Haus nach dem Krankenhausaufenthalt verbot, suchte ich nach Pflegemöglichkeiten in Celle, zunächst mit dem Ziel einer Kurzzeitpflege. Hierbei besuchte ich auch das gerade neu eröffnete Hospiz-Haus in Celle und war von der Idee, den pflegerischen Möglichkeiten und letztendlich auch von der Atmosphäre im Haus sehr angetan.

Überzeugend waren die Freiheiten, die jedem „Gast“, wie die Patienten hier heißen, im Rahmen seiner Möglichkeiten eingeräumt werden. Auch eine Rückkehr nach Hause wäre kein Problem, sollte sich meine Mutter wieder erholen. Dies überzeugte sie dann letztendlich auch, diesen Schritt jetzt schon zu gehen, da wir das Hospiz-Haus immer als letzte Möglichkeit angesehen haben. Als „Gast“ des Hospiz-Hauses Celle bezog meine Mutter ein sehr gut ausgestattetes Einzelzimmer. Sie wurde sehr herzlich aufgenommen und ich erinnere mich noch sehr gut an die gemeinsamen Abendessen mit den Krankenschwestern und Pflegern am großen Esstisch, zu dem auch ich wie selbstverständlich eingeladen wurde. Die Küche stand Gästen aber auch Angehörigen offen, jeder Gast konnte sich nach seinen Kräften einbringen. So hat meine Mutter damals beispielsweise noch für alle Birnenkompott gekocht – die Jugend kann das ja nicht mehr ….

Das Leben war wirklich wie in einer großen Familie, was die Eingewöhnung für meine Mutter erleichterte – aber natürlich war es eine Umstellung. Ich pendelte damals zwischen Ulm und Celle so häufig es beruflich ging und fühlte mich auch schon fast heimisch in der Glockenheide 79. Gleiches empfanden Freundinnen und Verwandte, die meine Mutter jederzeit unangemeldet besuchen konnten.

In dieser Zeit dachte ich tatsächlich, meine Mutter schafft es noch einmal nach Hause, so gut erholte sie sich von dem letzten Krankenhausaufenthalt. Sie hat ihr Haus jedoch nicht mehr betreten, nicht, weil sie es nicht physisch gekonnt hätte: Sie wusste, wieder Abschied zu nehmen, würde ihr einfach zu schwer fallen. Vielleicht spürte sie auch, dass ihre Zeit doch in Wahrheit deutlich begrenzt war. Der Tod wurde im Hospiz-Haus nicht ausgeklammert – man sprach offen darüber – aber er stand nicht im Mittelpunkt. Es wurde viel erzählt und auch gelacht. Die Atmosphäre war ja das, was mich so begeistert hatte bei meinem ersten Besuch.

Ganz plötzlich verschlechterte sich dann der Zustand meiner Mutter Anfang August wiederum und sie war fortan ans Bett gefesselt. Alleine war sie nie, auch wenn gerade einmal kein Besuch da sein konnte. Die Krankenschwestern und Pfleger fanden immer die Zeit, sich mit ans Bett zu setzen. Gegen die Schmerzen erhielt sie eine exzellent dosierte Schmerztherapie, so dass sie zu keiner Tages- und Nachtzeit leiden musste. In ihren letzten Tagen verbrachte ich viele Tage und lange Abende im Hospiz-Haus. Ich habe dort in den Gesprächen sehr interessante einfühlsame Menschen kennen gelernt, die auch mich in dieser schweren Zeit immer wieder aufbauten und unterstützten; ich fühlte mich integriert und dazugehörig. Am 20. August verstarb dann meine Mutter in Anwesenheit ihrer engsten Verwandten. Es war ein Abschied in Würde und Andacht.

Trotz der schweren Zeit verbinde ich viele gute Erinnerungen mit dem Hospiz-Haus in Celle. Meine Mutter hat dort eine liebevolle Betreuung und Pflege erfahren, wie wir sie ihr aufgrund unserer Familiensituation im eigenen Haus ambulant nie hätten bieten können. Sie hatte zudem die Zeit, sich einzuleben und Vertrauen sowie Kontakte zu Krankenschwestern und Pflegern aufzubauen, etwas, was meiner Ansicht nach essentiell ist, um sich geborgen zu fühlen. Rechtzeitig den Entschluss zu fassen, ins Hospiz zu gehen, ist daher vielleicht schwer aber letztendlich besser, als dort nur die allerletzten Tage zu verbringen. Ich würde in einer ähnlichen Situation meinen letzten Weg auch so gehen.

Klaus Dietmayer

Gerds Lebensweg erschien uns in den letzten Jahren steinig, von Gestrüpp überwuchert und meist als Weg kaum erkennbar. Wir mochten ihm darauf nicht immer folgen und so hatten wir nur noch sporadisch Kontakt.

Hier im Hospiz-Haus konnten wir uns nach langer Zeit wieder richtig begegnen, die Zeit miteinander verbringen und unsere ursprüngliche Verbundenheit und Liebe zueinander wieder entdecken.

Wir danken allen, die dieses Haus ausmachen, für ihre liebevolle Betreuung und Begleitung. Sie haben uns als Familie getröstet, gestärkt und geholfen. Wir möchten diese Zeit nicht missen – dieses Haus wird uns allen in dankbarer Erinnerung bleiben.

Im Namen der Familie Schmidt

Es ist ein guter alter Brauch, ein liebgewonnenes Ritual, am Ende eines Jahres zurückzublicken auf das, was war, einmal ganz still zu werden, um noch einmal all die Bilder heraufzubeschwören, die bleiben und für alle Zeit im Herzen festgeschrieben sind.

Blitzlichtartig tauchen sie auf, die Momente der Zufriedenheit, des Erfolges, der Heiterkeit, des Glücks, der Inspiration, aber auch die Momente der Wut, des Versagens, der Furcht und der Trauer.

Wenn ich mich künftig an 2018 erinnere, dann auch an das Jahr, in dem meine Freundin Angela gestorben ist.

Mitte 50 war sie, als die seltene, todbringende Krankheit diagnostiziert wurde und Stück für Stück von ihr Besitz ergriff. Eine Chance auf Heilung gab es von Anfang an nicht, kein Entrinnen, keine Gnade, kein Aufhalten, kein Erbarmen. Familie und Freunde waren fassungslos und geschockt, die fortschreitende Verschlechterung erschütterte und beschädigte alle, die Gela lieb hatten.

Die letzten Wochen ihres Lebens verbrachte meine Freundin im Hospiz-Haus Celle. Gut behütet und liebevoll umsorgt von großartigen Krankenschwestern, Pfleger Timo und den lieben ehrenamtlichen Helferinnen. Ich war häufig dort, niemals angemeldet, aber immer willkommen.

Es war ein Geschenk, dass Angela in der Glockenheide als „Gast“ aufgenommen werden konnte. Von morgens bis abends drehte sich alles darum, ihr etwas Gutes zu tun, Last von ihr zu nehmen, sie in jeder Hinsicht bestmöglich zu versorgen, ihr würdig zu begegnen, Schmerzen zu lindern und – ganz wichtig – sie zum Schmunzeln oder gar zum Lachen zu bringen.

Familienangehörige und gute Freunde kamen fast jeden Tag, um Zeit mit Gela zu verbringen, sie zu berühren, mit ihr zu sprechen und zu schweigen, gemeinsam Musik zu hören, Essen anzureichen, einfach da zu sein, um sie auf ihrem Weg zu begleiten, ihre verbleibende Zeit reich zu füllen mit Wärme und Liebe.

Das Hospiz-Haus Celle kenne ich seit Jahren, es ist für mich immer ein Ort gelebter Nächstenliebe, des achtsamen, liebevollen Umgangs mit schwerkranken und sterbenden Menschen gewesen. Den Kern dessen, welcher Geist in der Einrichtung weht, habe ich aber erst in den Wochen erfahren, in denen meine Freundin dort gelebt hat.

Ich werde nichts von all dem vergessen … das Miteinander am großen Tisch im wohnlichen Raum, die gemeinsam eingenommenen Mahlzeiten, das befreiende Lachen in schönen Momenten, das pralle Leben – auch in der spürbaren Nähe des Todes -, der Raum für Tränen, Verzweiflung und Trauer, die tiefen Gespräche mit fremden Menschen, das intensive Abschied-Nehmen-Können.

Es bleiben Bilder in meinem Kopf. Ich sehe die Tochter meiner Freundin, hochschwanger und ganz nah an ihre Mutter gekuschelt im Bett liegend, die dreijährige Enkelin, die ohne Berührungsängste am Bettgestell herumturnt, um ihrer „Amo“ einen Kuss zu geben, den Schwiegersohn, der im Wintergarten mit dem Kind Lego baut, ich sehe Timo, der Angela immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, Schwester Eweline, die auf meine Freundin aufpasst und immer weiß, was gut für sie ist und all ihre Kolleginnen, die jede auf ihre Weise ein Licht anzündet, wo Dunkelheit droht.

Und dann – am Ende – wird alles still. In einer Nacht im Oktober begibt sich Gela auf ihre Reise. Ganz leise. Ganz ruhig. Ihre Hand in der Hand der geliebten Tochter, die das neue Leben eine Woche später 1000 Kilometer entfernt zur Welt bringen wird.

Am Schluss fühlte sich – bei allem Schmerz und aller Traurigkeit – alles richtig an. Und das ist eine gute Gewissheit. Danke für alles!

Kerstin S.

Wir versuchen an dieser Stelle, häufig auftretende Fragen kurz und knapp zu beantworten. Sollte Ihre Frage nicht erfasst sein – rufen Sie uns bitte an oder mailen Sie uns Ihre Frage.

Hospizleitung
Geschäftsführung
Inga Janßen

Pflegedienstleitung
Birte Reinschild

stellvertretende Pflegedienstleitung
Ilka Cwik

Palliativmedizinerin
Dr. Dorothea Catalyürek

Palliativmediziner
Dr. Torsten Wieden

Palliativmedizinerin
Dr. Catherine Hollerbach

Palliativmediziner
Barbaros Catalyürek

Physiotherapeutin
Claudia Voltmer

Nicht dem Leben mehr Tage geben, sondern den Tagen mehr Leben.

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Falls Sie grundsätzlich Interesse haben, im hospizlichen Bereich zu arbeiten, können Sie uns für Fragen und Informationen anrufen. Frau Reinschild und Frau Janßen geben Ihnen gerne Auskunft.

Ebenso freuen wir uns über jede Initiativbewerbung. Gern können Sie uns auch anrufen.

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