Ein Wunsch ist in Erfüllung gegangen: selber kochen im Hospiz!

Frühstück, Nachmittagskaffee und Abendbrot organisieren wir im Hospiz schon lange selbst, die Mittagsmahlzeiten hingegen hatten wir bislang von einem externen Zulieferer bezogen. Nur unregelmäßig wurde im Hospiz selbst gekocht, etwa wenn Hospizgäste einen speziellen Essenswunsch hatten oder eine gespendete Mahlzeit auf den Tisch zu bringen war. Das hat sich nun geändert: ab sofort kochen wir auch das Mittagessen täglich in Eigenregie, angepasst an die individuellen Wünsche und Bedürfnisse der Menschen, die wir im Hospiz begleiten. Auf Grund von Erkrankungen und den jeweiligen Therapien ändert sich oft der Geschmackssinn. So kann Salziges bitter schmecken, andere wiederum haben nur noch Appetit auf Süßes. Bei tagesformabhängigen Wünschen konnten wir im Einzelfall bisher schon kurzfristig mit einfachem „Ersatz-Essen“ reagieren wie Milchreis oder pürierter Suppe. Indem wir das Kochen ganz in die eigene Hand nehmen, können wir nun täglich auf Veränderungen und individuelle Essenswünsche reagieren.

Für das tägliche Kochen für bis zu zehn Schwerkranke und zum Teil auch ihre Zugehörigen wurde die kleine Küche im Obergeschoss entsprechend ausgestattet. Das war nur möglich, weil Die Stiftung St. Josef Celle die Kosten für die Kücheneinrichtung inklusive der zu installierenden Elektrogeräte übernommen hat. Wir bedanken uns von Herzen für die Hilfe! Was noch fehlte, damit wir ab Oktober dauerhaft selbst zum Kochlöffel greifen konnten, waren professionelle Kochgeräte vom Schneebesen bis zur Küchenmaschine. Mit Hilfe von Spenden konnten sie mittlerweile ebenfalls zum großen Teil angeschafft werden.

Von unseren Mittagsmahlzeiten aus eigener Küche versprechen wir uns nicht nur individuell angepasstes Essen, sondern auch ein deutliches Plus an Nachhaltigkeit, denn es kommen ab jetzt nur noch Speisen zur Zubereitung, die am Ende tatsächlich auch Verwendung finden.

Die Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP) spricht sich in Bezug auf Ernährung und Flüssigkeitsaufnahme am Lebensende für das Bereitstellen von appetitsteigernden Angeboten aus und empfiehlt unter anderem Wunschkost und hübsch angerichtete kleine Portionen. Beim Frühstück, Nachmittagskaffee und Abendbrot gelang uns dies bereits, mit unserem Mittagessen aus eigener Küche kommen wir diesem Ziel nun auch näher.

Premiere: die erste Mahlzeit aus unserer neuen Küche

Ob im Zimmer oder gemeinsam am großen Esstisch: Mittagessen – stets frisch zubereitet mit saisonalen Zutaten aus der Region

Einkauf im schönen Hofladen von Familie Cammann-Severloh: Hospizmitarbeiterin Heike Blum mit Sina Severloh